Nachahmung als Gestaltungsprinzip?

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Die Villenbauten der Colonie Alsen in Berlin-Wannsee

Dienstag, 09. 06. 2020
19:00 Uhr
Kunsthistorisches Institut der Universität zu Köln

Sabrina Flörke
Vortrag:
Die Villencolonie Alsen (1863–98) ist eine der frühesten Siedlungsgründungen im Südwesten von Berlin. Als Vision eines Berliner Bankiers initiiert, ist sie die einzige ausschließlich für den Sommeraufenthalt konzipierte Siedlung. Mit der Vorgabe zur Villenbebauung schuf sich das elitäre Großbürgertum einen exklusiven Ort für die Sommerfrische. Repräsentative Villen mit kunstvollen Gärten als Teilensembles, bildeten einen gemeinsam „bewohnten Park“. Obwohl nur für den Sommeraufenthalt und den Rückzug aus der stetig anwachsenden Großstadt Berlin gedacht, wurden die Wohnbauten gleichermaßen repräsentativ für den Empfang von Gästen konzipiert wie die Stadthäuser.
Bereits 1926 konstatierte der Wannseer Architekt Bruno Ahrends die fehlende Einheitlichkeit der Bauten und gab an, dass sämtliche Stile in mehr oder weniger guter Nachahmung vertreten seien. Anhand eines Überblicks der Wannseer Villenbauten will der Vortrag diese vielleicht etwas zu leichtfertige und negativ konnotierte Behauptung hinterfragen.

Sabrina Flörke ist seit 2019 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrgebiet Architekturgeschichte der Universität Siegen. Sie studierte Architektur an der BTU Cottbus und an der Universität La Sapienza Rom und ist seit 2014 assoziierte Doktorandin im DFG-Graduiertenkolleg „Kulturelle und technische Werte historischer Bauten“ der BTU Cottbus-Senftenberg mit ihrem Forschungsprojekt über die Villencolonie Alsen.


Villa Conradstraße 13 im Berlin-Wannsee
Foto: Sabrina Flörke